München – Rund 74.000 Menschen haben sich am Freitag in München zum ersten von insgesamt zehn Konzerten von Adele (36) eingefunden. Ein bestimmtes Wort oder eine gezielte Frage sollten auf solchen Großveranstaltungen alle kennen.
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Die Rede ist von „Panama” oder alternativ „Wo geht es nach Panama?” Auch die Veranstalter der Shows der britischen Sängerin weisen auf das Wort hin, das im Notfall einen großen Unterschied machen kann. Es geht dabei um Awareness.
„Bei Unwohlsein, Bedrohung, Überforderung, bitte das Info-Team oder auch die Security mit dem Codewort ‘Panama’ ansprechen”, ist auf der Seite zu der Konzertreihe am Messegelände in Riem zu lesen. Es werde sofort „unkompliziert geholfen”.
Am östlichen Infopoint auf dem weitläufigen Areal, das rund 400.000 Quadratmeter umfasst und damit die Größe von rund 60 Fußballfeldern hat, wurde eigens ein sogenannter „Safe Space” eingerichtet.
TAG24 hat sich vor Ort in der „Adele World” umgeschaut und vor allem im Zusammenhang mit der Veranstaltung umgehört, inwiefern Codewort oder Frage ein Begriff sind – mit einem Ergebnis, das gut und schlecht zugleich ist. Und das einmal mehr sehr deutlich veranschaulicht, dass auch bei Events, auf die man sich lange freut, Dunkles im Kopf mitschwingt.
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Der Großteil der jüngeren weiblichen Fans, die am Freitag einen beachtlichen Teil ausgemacht haben und auch bei den weiteren Konzerten machen werden, konnten sofort etwas damit anfangen.
Es verfestigte sich erneut der traurige Eindruck, dass sich „Panama” primär im Zuge von möglichen (sexuellen) Belästigungen und lediglich vereinzelt der Gefahr einer Überforderung wegen der Masse an Menschen in den Hinterköpfen verankert hat.
Positiv ist, dass im Fall der Fälle immerhin schnell geholfen werden kann, negativ, dass dieses Wissen für viele Frauen inzwischen zum Unabdingbaren gehört. Etwas, das immer präsent zu sein scheint.
Bei älteren Anhängerinnen nahm die Zahl erkennbar ab. Auch bei den männlichen Fans konnten fast ungeachtet des Alters erheblich weniger etwas mit dem Begriff „Panama” anfangen oder hatten diesen erst kürzlich aufgeschnappt.
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Das Konzept der Veranstalter und ein großer Pluspunkt der ” Adele World” spielen dem Entgegenwirken zumindest in München in die Karten. Es ging am Freitag meist auf. Durch die Einlasszeit um 15.30 Uhr vergingen bis zum Konzert rund vier Stunden.
Die Fans konnten entzerrt auf das Gelände strömen. Ausgestattet unter anderem mit Riesenrad, Karussell, unzähligen Food Markets, Biergarten und recht weitläufigen „Auslaufzonen” war auf diesem nicht nur für Unterhaltung gesorgt, sondern auch dafür, dass nicht alles nur dicht an dicht vonstattenging – mit Ausnahme rund um die Toilettenbereiche.