Fund im Havelland – Meteorit „Ribbeck” riecht nach faulen Eiern…

Fund im Havelland - Meteorit "Ribbeck" riecht nach faulen Eiern Sa 03.08.24 | 12:43 Uhr   1 IMAGO/Emmanuele Contini Audio: Antenne Brandenburg | 03.08.2024 | Nachrichten | Bild: IMAGO/Emmanuele Contini Ein internationales Forscher-Team hat Einzelheiten zu dem Meteoriten bekannt gegeben, den sie nach der Fundstelle "Ribbeck" in Brandenburg tauften. Wie die Gruppe schreibt, sind 202 Bruchstücke


Fund im Havelland – Meteorit „Ribbeck” riecht nach faulen Eiern…


Fund im Havelland
Meteorit „Ribbeck” riecht nach faulen Eiern


Sa 03.08.24 | 12:43 Uhr

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Fund im Havelland – Meteorit „Ribbeck” riecht nach faulen Eiern…
IMAGO/Emmanuele Contini
Audio: Antenne Brandenburg | 03.08.2024 | Nachrichten | Bild: IMAGO/Emmanuele Contini

Ein internationales Forscher-Team hat Einzelheiten zu dem Meteoriten bekannt gegeben, den sie nach der Fundstelle „Ribbeck” in Brandenburg tauften. Wie die Gruppe schreibt, sind 202 Bruchstücke mit einem Gesamtgewicht von 1,8 Kilogramm aufgefunden worden. Das Streufeld in der Nähe der Ortschaften Ribbeck, Berge und Lietzow (alle Havelland) habe eine Größe von 1,5 mal 10 Kilometer gehabt.

Geruch nach Schwefelwasserstoff

Zudem geben die Wissenschaftler auch eine Erklärung dafür an, warum die Bruchstücke intensiv nach Schwefelwasserstoff rochen – ein Geruch, der dem von faulen Eiern ähnelt. Chemische Reaktionen zwischen den Mineralphasen und der Feuchtigkeit, die durch Schnee und Tauwetter entstanden, haben laut den Wissenschaftlern diesen Geruch verursacht und die Mineralogie des Gesteins verändert.

Äußerst seltene Meteoritenklasse

In einer Studie bestätigen die Wissenschaftler, dass „Ribbeck” zu der äußerst seltenen Meteoritenklasse der Aubrite gehört – zu diesem Schluss war das Museum für Naturkunde Berlin ebenfalls im Februar nach Untersuchungen von mehr als 20 Proben gekommen. Weltweit seien gerade einmal zwölf Fälle von Aubriten bekannt.

Aubrite seien reich an Magnesium und Silizium, wobei „Ribbeck” in seiner Klasse eine Sonderstellung einnehme: Das Gestein verfüge über einen außergewöhnlich hohen Anteil an Feldspäten – einem Mineral, das zur Gruppe der Silikate gehört.

Die Forschungsgruppe nimmt an, dass der Mutterkörper von „Ribbeck” etwa 4,5 Milliarden Jahre alt ist und aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter stammt.

Meteoritenfund im Januar

Der Asteroid 2024 BX1 war in der Nacht zum 21. Januar in der Nähe von Berlin verglüht und hatte dabei für ein spektakuläres Himmelsschauspiel gesorgt. Die Bruchstücke fielen als Meteoriten im Havelland zu Boden. Wissenschaftler und Sammler entdeckten danach zahlreiche von ihnen. Meteoriten nennt man die Brocken, die von einem Himmelskörper auf der Erde ankommen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 04.08.2024, 10:42 Uhr


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1 Kommentar

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  1. 1.

    „… etwa 4,5 Milliarden Jahre alt ist und aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter stammt.”

    Dann muss der Meteorit ein Rest der Meteriewolke sein, aus der sich die Sonne und anschließend die Gesteinsplaneten gebildet haben.

    Danke für die Info – sehr interessant.

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Audio: Antenne Brandenburg | 03.08.2024 | Nachrichten | Bild: IMAGO/Emmanuele Contini

Ein internationales Forscher-Team hat Einzelheiten zu dem Meteoriten bekannt gegeben, den sie nach der Fundstelle „Ribbeck” in Brandenburg tauften. Wie die Gruppe schreibt, sind 202 Bruchstücke mit einem Gesamtgewicht von 1,8 Kilogramm aufgefunden worden. Das Streufeld in der Nähe der Ortschaften Ribbeck, Berge und Lietzow (alle Havelland) habe eine Größe von 1,5 mal 10 Kilometer gehabt.

Geruch nach Schwefelwasserstoff

Zudem geben die Wissenschaftler auch eine Erklärung dafür an, warum die Bruchstücke intensiv nach Schwefelwasserstoff rochen – ein Geruch, der dem von faulen Eiern ähnelt. Chemische Reaktionen zwischen den Mineralphasen und der Feuchtigkeit, die durch Schnee und Tauwetter entstanden, haben laut den Wissenschaftlern diesen Geruch verursacht und die Mineralogie des Gesteins verändert.

Äußerst seltene Meteoritenklasse

In einer Studie bestätigen die Wissenschaftler, dass „Ribbeck” zu der äußerst seltenen Meteoritenklasse der Aubrite gehört – zu diesem Schluss war das Museum für Naturkunde Berlin ebenfalls im Februar nach Untersuchungen von mehr als 20 Proben gekommen. Weltweit seien gerade einmal zwölf Fälle von Aubriten bekannt.

Aubrite seien reich an Magnesium und Silizium, wobei „Ribbeck” in seiner Klasse eine Sonderstellung einnehme: Das Gestein verfüge über einen außergewöhnlich hohen Anteil an Feldspäten – einem Mineral, das zur Gruppe der Silikate gehört.

Die Forschungsgruppe nimmt an, dass der Mutterkörper von „Ribbeck” etwa 4,5 Milliarden Jahre alt ist und aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter stammt.

Meteoritenfund im Januar

Der Asteroid 2024 BX1 war in der Nacht zum 21. Januar in der Nähe von Berlin verglüht und hatte dabei für ein spektakuläres Himmelsschauspiel gesorgt. Die Bruchstücke fielen als Meteoriten im Havelland zu Boden. Wissenschaftler und Sammler entdeckten danach zahlreiche von ihnen. Meteoriten nennt man die Brocken, die von einem Himmelskörper auf der Erde ankommen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 04.08.2024, 10:42 Uhr