„Ich ärgere mich einfach so”: Wütende Lückenkemper scheitert im Hundertstel-Krimi

Es hat nicht gereicht für Gina Lückenkemper: Deutschlands beste Sprinterin verpasst das olympische Finale über 100 Meter hauchzart. Shelly-Ann Fraser-Pryce, zweifache Olympiasiegerin, tritt zu ihrem Halbfinale kurzfristig völlig überraschend nicht an. Hundertstel-Krimi ohne Happy End: Sprinterin Gina Lückenkemper hat sich den Traum vom olympischen Finale über 100 m nicht erfüllen können. Die frühere Europameisterin lief


„Ich ärgere mich einfach so”: Wütende Lückenkemper scheitert im Hundertstel-Krimi

Es hat nicht gereicht für Gina Lückenkemper: Deutschlands beste Sprinterin verpasst das olympische Finale über 100 Meter hauchzart. Shelly-Ann Fraser-Pryce, zweifache Olympiasiegerin, tritt zu ihrem Halbfinale kurzfristig völlig überraschend nicht an.

Hundertstel-Krimi ohne Happy End: Sprinterin Gina Lückenkemper hat sich den Traum vom olympischen Finale über 100 m nicht erfüllen können. Die frühere Europameisterin lief im Stade de France nach 11,09 Sekunden ins Ziel und schied als Vierte ihres Halbfinals aus. 0,02 Sekunden fehlten zum Finaleinzug. Für das Weiterkommen hätte die Doppel-Europameisterin von 2022 einen der ersten beiden Plätze belegen oder eine schnellere Zeit laufen müssen

„Ich ärgere mich einfach nur”, sagte Lückenkemper: „Es wäre schön gewesen, wenn es heute 105 Meter gewesen wären anstelle von 100 Metern.” Sie spüre auch „Wut”. Nach einem gewohnt trägen Start war sie stark aufgekommen, doch es reichte nicht mehr.

Die Athletin vom SCC Berlin wartet damit weiter auf eine Finalteilnahme bei Olympia oder einer Weltmeisterschaft. Die Bestzeit der deutschen Meisterin, die in der Vorbereitung auf die Sommerspiele von einer Corona-Infektion ausgebremst wurde, steht bei 10,95 Sekunden, gelaufen bei der WM 2017 in London.

„Hätte anders performen müssen”

Als bisher letzte deutsche Athletin hat es Heike Drechsler 1988 in ein Olympia-Finale über die 100 m geschafft: Die Weitsprung-Legende gewann damals Bronze für die DDR. „Heute war der Tag, an dem es gezählt hat. Ich hätte anders performen müssen. Ich hatte so ein unfassbar genial gutes Warm-up, ich bin so ready gewesen. Ich habe es einfach nicht auf die Bahn gebracht, das ist einfach nur ärgerlich”, sagte Lückenkemper.

Gold holte sich wenig später überraschend Julien Alfred aus St. Lucia. Die 23-Jährige triumphierte im strömenden Regen von Paris in 10,72 Sekunden vor der favorisierten Weltmeisterin Sha’Carri Richardson aus den USA (10,87), Bronze ging an die US-Amerikanerin Melissa Jefferson (10,92).

Der Weg zum Olympia-Triumph für Richardson schien frei – erst recht, nachdem die zweimalige Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Pryce aus Jamaika überraschend nicht zu ihrem Halbfinale angetreten war. Doch Alfred, Hallenweltmeisterin über 60 m und ehemalige Studienkollegin von Deutschlands Zehnkämpfer Leo Neugebauer, erwischte auf der pitschnassen lilafarbenen Bahn ein fantastisches Rennen und holte in Landesrekord die erste Olympia-Medaille überhaupt für den Inselstaat aus der Karibik.