Sparkasse: Maue Tagesgeldzinsen umgehen – zwei Tipps für Sparer

Berlin. Wer als Kunde keine oder nur wenig Zinsen für sein Tagesgeld bekommt, findet innerhalb der Sparkassen-Gruppe zwei Alternativen. Viele Sparkassen zahlen wenig bis keine Tagesgeldzinsen, wie Verivox-Daten zeigen Wer seine Bank nicht wechseln möchte, findet innerhalb der Sparkassen-Gruppe Alternativen Wir stellen das Tagesgeldkonto einer Sparkassen-Tochter und eine Depot-Option vor In der Welt der Sparanlagen


Sparkasse: Maue Tagesgeldzinsen umgehen – zwei Tipps für Sparer

Berlin. Wer als Kunde keine oder nur wenig Zinsen für sein Tagesgeld bekommt, findet innerhalb der Sparkassen-Gruppe zwei Alternativen.

  • Viele Sparkassen zahlen wenig bis keine Tagesgeldzinsen, wie Verivox-Daten zeigen
  • Wer seine Bank nicht wechseln möchte, findet innerhalb der Sparkassen-Gruppe Alternativen
  • Wir stellen das Tagesgeldkonto einer Sparkassen-Tochter und eine Depot-Option vor

In der Welt der Sparanlagen haben Verbraucher im digitalen Zeitalter viele Möglichkeiten – doch wer die Spitzenreiter unter den Tages- und Festgeldkonten sucht, wird eine klare Tendenz erkennen: Direktbanken, die ganz auf Filialnetze verzichten, erobern die Top-Plätze mit attraktiven Zinsangeboten. Im Kontrast dazu hinken traditionelle Finanzhäuser mit ihren lokalen Geschäftsstellen hinterher.

Oft bieten Volksbanken, Sparkassen und Co. deutlich weniger Zinsen für ein Fest- und Tagesgeld als die Direktbanken-Konkurrenz – das ist in der aktuellen Phase kaum noch gewinn versprechend. Trotzdem eröffnen sich auch für treue Kunden von Sparkassen und Co. Wege, um in den Genuss besserer Zinsen zu kommen:

Zwei Alternativen für Sparkassen-Kunden bieten mehr Zinsen

  1. Das Tagesgeldkonto der 1822direkt*: Die Direktbank ist eine Tochter der Frankfurter Sparkasse. Hier gibt es für Neukunden 3,60 Prozent Zinsen für das Tagesgeld bis 250.000 Euro. Nach sechs Monaten sinkt der Zinssatz auf 0,60 Prozent.
  2. Das Online-Depot S Broker*: Das Online-Depot S Broker der Sparkassen bietet 1,50 Prozent Zinsen. Neukunden profitieren von 2,75 Prozent Zinsen für die ersten sechs Monate. Zudem fallen aktuell keine Gebühren für die Depot-Nutzung an.

Eine der beiden Optionen ist das Tagesgeldkonto bei der 1822direkt – ein Tochterunternehmen der Frankfurter Sparkasse. Wie viele ihrer Konkurrenten ist auch die 1822direkt eine Direktbank – allerdings mit Sitz in Deutschland

Mehr Zinsen für Kunden der Sparkasse – Online-Depot statt Tagesgeld

Mit 3,60 Prozent Zinsen gehört die 1822direkt zum Mittelfeld der Banken mit Tagesgeldvergleich. Es gibt einen Haken: Nach Ende der Neukunden-Aktion von sechs Monaten rutschen Neukunden in den Basiszinssatz von derzeit 0,60 Prozent. Der Aktionszinssatz gilt zudem nicht für Bestands- und Kunden der Frankfurter Sparkasse. Für sie könnte die zweite Hintertür interessant sein.

Weitere Tests zu diversen Produkten und Trends finden Sie auf der Themenseite der Berliner Morgenpost.

Diese Hintertür heißt S Broker: Dahinter verbirgt sich das Online-Depot der Sparkassen – also der Handelsplatz für Wertpapiere wie Aktien oder ETFs. Zusätzlich bietet das Online-Depot S Broker der Sparkassen* ein Sparkonto mit besseren Konditionen als viele der normalen Tagesgeldkonten. Bestandskunden bekommen hier 1,50 Prozent Zinsen. Neukunden können sogar von einer Aktion mit 2,75 Prozent Zinsen für die ersten sechs Monate profitieren. Verzinst wird bis zu einem Betrag von 500.000 Euro

+++ Viele News finden Sie in unserem aktuellen Tagesgeld- und Festgeld-Blog +++

Tagesgeld-Deals der Sparkassen: Direktbanken oft bessere Alternative

Für die Depot-Nutzung S Broker fallen bei der Sparkasse aktuell keine Gebühren an. Ein weiterer Vorteil: Neben der Geldanlage öffnet sich für Verbraucher auch die Tür zum Wertpapierhandel. Gerade in Zeiten weiter niedriger Zinsen bietet sich das Sparen über die Wertpapiere als längerfristige Anlagestrategie an. Die Eröffnung eines Online-Depots ist hier der erste Schritt.

Zur Wahrheit gehört jedoch auch: Im Vergleich mit anderen Direktbanken sind die zwei Angebote der Sparkasse nicht die besten. Ein Grund sind die stark fallenden Zinssätze nach Ende der Neukunden-Aktion – sowohl bei der 1822direkt als auch beim Online-Depot S Broker.

Auch im Vergleich 1822direkt mit der schwedischen TF Bank oder dem Tagesgeld der J&T Direktbank* zeigt sich: Rein die Zinsen beachtet, bieten ausländische Direktbanken oft die besseren Konditionen.

1822direkt TF Bank J&T Direktbank
Zinsen 3,60 % für sechs Monate 3,75 % für drei Monate 3,05 % für alle Kunden
Basiszinssatz (variabel) 0,60 % 1,45 % 3,05 %
Maximaler Anlagebetrag 250.000 Euro 100.000 Euro 500.000 Euro
Zinsauszahlung jährlich (zum Jahresende) monatlich monatlich
Einlagensicherung Ja, in Deutschland Ja, in Schweden Ja, in Tschechien

Direktbanken locken mit aktuell besseren Tagesgeldzinsen

Das Tagesgeld im europäischen Ausland anzulegen, klingt erst einmal riskant. Allerdings greift die Einlagensicherung von 100.000 Euro je Kunden und Bank im gesamten Euroraum. Zudem haben viele ausländische Direktbanken eine Zweigstelle in Deutschland und stehen bei Fragen zur Verfügung.

Tages- oder Festgeldkonten lassen sich zudem online abschließen – die Identifikation ist über Videokonferenzen möglich. Somit ist das Eröffnen eines Tagesgeldkontos im Ausland nicht zwingend komplizierter als im Inland.

+++ Viele News finden Sie in unserem aktuellen Tagesgeld- und Festgeld-Blog +++

Beachten sollten Sparer bei einem Fest- oder Tagesgeld im Ausland die Bonität des jeweiligen Landes. Die Stiftung Warentest rät ausschließlich zu Staaten mit einer guten Ratingbewertung (AAA oder Aaa). Länder wie Italien oder Spanien erfüllen das Kriterium aktuell nicht. Zu Empfehlen sind neben Deutschland und Frankreich etwa skandinavische Länder wie Dänemark oder Schweden.

Auch Direktbanken in Deutschland bieten oft bessere Konditionen als die Sparkasse. Ein Beispiel ist das Tagesgeld der ING* oder das Tagesgeldkonto der comdirect.

Was sind Ratingagenturen?

Ratingagenturen bewerten, wie sicher es ist, Geld an Länder, Städte, Firmen oder für Finanzprojekte zu verleihen. Sie vergeben dafür Noten, die „Ratings“ genannt werden, damit Investoren besser entscheiden können, wo sie ihr Geld anlegen. Große Ratingagenturen sind Standard & Poor’s (S&P), Moody’s und Fitch Ratings. Diese Agenturen haben einen großen Einfluss, weil sie beeinflussen, wie viel Zinsen jemand zahlen muss, wenn er sich Geld leiht.

Ein gutes Rating kann Vertrauen in die Wirtschaft eines Landes und seine Banken schaffen. Wenn Ratingagenturen einem Land oder seinen Banken ein gutes Rating geben, kann das bedeuten, dass das Risiko einer Bankpleite geringer ist. Das kann das Vertrauen der Menschen in die Sicherheit ihrer Einlagen stärken.

Generell lässt sich zusammenfassen: Längst sind nicht mehr nur ortsansässige Banken eine Option. Gerade bei der Geldanlage sollte man auch Direktbanken in Betracht ziehen. Das fehlende Filialnetz muss nicht zwingend von Nachteil sein – denn aufgrund dessen können Online-Banken oft schneller auf die Entwicklung am Finanzmarkt reagieren als Filialbanken.

  Filialbank Direktbank
Nutzung Über Filialen und Geldautomaten in wohnortnähe Primär online oder mobile Apps.
Geld ein- und auszahlen Über Filialen und Geldautomaten in wohnortnähe Über Partnerbanken und oft Kreditkarten als Standard-Geldkarte
Service Persönliche Beratung und Kundenservice vor Ort Kundenservice primär telefonisch oder online.
Kosten Tendenz zu höheren Gebühren für Kontoführung und Transaktionen – höhere Betriebskosten Oft niedrigere Gebühren oder kostenlose Kontoführung –  geringerer Betriebskosten.
Produktpalette Kann umfassender sein – einschließlich Versicherungen, Kredite, Anlagen, Girokonten, Tages- und Festgeldkonten Oft fokussiert auf Kernprodukte wie Girokonten, Kreditkarten, Tagesgeld und Festgeld
Einlagensicherung Über jeweiligen nationalen Einlagensicherungsfonds – in Deutschland 100.000 Euro pro Anleger/Bank Ist abhängig vom Standort der Bank – im Ausland können abweichende Regelungen gelten
Technologie Mittlerweile große Digitalauftritte – bietet aber auch traditionelle Bankdienstleistungen am Schalter an. Stark auf Technologie und digitale Lösungen ausgerichtet.
Standort Netzwerk aus Filialen und Geldautomaten im Heimatland Kann sowohl im Heimatland des Kunden als auch im Ausland ansässig sein – oft vollständig digitale Dienstleistungen

FAQ zum Tagesgeld-Angebot der Sparkasse

Welche Auswirkung hat die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) auf das klassische Sparen?

Die Niedrigzinspolitik der EZB hat das klassische Sparen über Tages- oder Festgeldkonten über Jahre unrentabel gemacht.

Was ist der aktuelle Leitzinssatz im Euroraum?

Der aktuelle Leitzinssatz im Euroraum liegt bei 4,25 Prozent.

Was ist „S Broker” und welche Vorteile bietet es für Sparkassen-Kunden?

„S Broker” ist das Online-Depot der Sparkassen für Wertpapiere wie Aktien oder ETFs. Es bietet ein Sparkonto mit besseren Konditionen als das normale Tagesgeldkonto. Bestandskunden erhalten 1,25 Prozent Zinsen, während Neukunden in einer Aktion von 2,3 Prozent Zinsen für die ersten sechs Monate profitieren können.

Warum sollten Sparer in Zeiten niedriger Zinsen auch Direktbanken in Betracht ziehen?

Direktbanken können oft schneller auf Entwicklungen am Finanzmarkt reagieren als Filialbanken. Zudem bieten sie häufig bessere Konditionen aufgrund ihres fehlenden Filialnetzes, was sie kosteneffizienter macht.

* Der Artikel enthält sogenannte Affiliate-Links. Die verlinkten Angebote stammen nicht vom Verlag. Wenn Sie auf einen Affiliate-Link klicken und über diesen Link einkaufen, erhält die Funke Digital GmbH eine Provision von dem betreffenden Online-Shop. Für Sie als Nutzerinnen und Nutzer verändert sich der Preis nicht, es entstehen Ihnen hierdurch keine zusätzlichen Kosten. Die Einnahmen tragen dazu bei, Ihnen hochwertigen, unterhaltenden Journalismus kostenfrei anbieten zu können.