Tagesgeld der comdirect: Besonderheit in Kombination mit GirokontoBis zu 3,50 % Zinsen

Berlin. Die comdirect bietet unter anderem ein Tagesgeld an. Wer es zusammen mit einem Girokonto eröffnet, bekommt kurzzeitig mehr Zinsen. Neuanleger bekommen für ein Tagesgeld bei der comdirect 3,25 Prozent Zinsen Wer sich zusätzlich für ein Girokonto entscheidet, kann den Tagesgeldzins erhöhen Wie lange gilt der Aktionszins? Was gelten für Voraussetzungen? Der Vergleich der Tagesgeldzinsen im


Tagesgeld der comdirect: Besonderheit in Kombination mit GirokontoBis zu 3,50 % Zinsen

Berlin. Die comdirect bietet unter anderem ein Tagesgeld an. Wer es zusammen mit einem Girokonto eröffnet, bekommt kurzzeitig mehr Zinsen.

  • Neuanleger bekommen für ein Tagesgeld bei der comdirect 3,25 Prozent Zinsen
  • Wer sich zusätzlich für ein Girokonto entscheidet, kann den Tagesgeldzins erhöhen
  • Wie lange gilt der Aktionszins? Was gelten für Voraussetzungen?

Der  Vergleich der Tagesgeldzinsen im Juli zeigt ein klares Bild: Im Ranking der Top-Deals rangieren die Direktbanken mit großem Abstand vor bekannten Hausbanken wie der Sparkasse oder den Genossenschaftsbanken. Einer Auswertung von  Verivox zufolge zahlen viele Hausbanken weiter keine Zinsen fürs Tagesgeld. Eine Alternative sind Neo- oder Direktbanken wie die 1822direkt der Frankfurter Sparkasse oder die comdirect von der Commerzbank.

Die comdirect zählt neben der Deutschen Kreditbank (DKB) oder der ING zu den bekanntesten Direktbanken in Deutschland. Eine Besonderheit dieser Bankengruppe ist, dass sie ihre Dienstleistungen nahezu ausschließlich digital anbieten. Ein Filialnetzwerk gibt es nicht. Dafür sind die Gebühren meist niedriger und für Anlageprodukte wie ein Fest- oder Tagesgeldkonto gibt es mehr Zinsen. Wir haben uns die Konditionen für das Tagesgeld Plus der comdirect* genauer angeschaut.

Inhaltsverzeichnis

  1. Wie viel Zinsen gibt es für ein Tagesgeld der comdirect?
  2. Was sind Alternativen zum comdirect-Tagesgeld?
  3. Ist das Geld bei der comdirect sicher?
  4. Wie seriös ist die comdirect und wie wird sie bewertet?
  5. Fazit zur comdirect: Früher war das Tagesgeld attraktiver

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Tagesgeld der comdirect

Bis zu 3,50 % Zinsen

Mit oder ohne Girokonto abschließen

  • Bis zu 3,50 % Aktionszins
  • Einlagensicherung in Deutschland
  • Bis zu 1.000.000 Euro anlegen
  • Niedriger Basiszins von 0,75 %
  • Zinsauszahlung nur vierteljährlich

Wie viel Zinsen gibt es für ein Tagesgeld der comdirect?

Das Tagesgeld Plus der comdirect* richtet sich vorrangig an Neukunden. Für drei Monate bekommen sie 3,25 Prozent Zinsen. Im Mai hatte die Bank die Konditionen zuletzt angepasst. Seither gibt es den Aktionszins nur noch für drei statt sechs Monate. Zudem wurde der Aktionszins von 3,75 Prozent gesenkt. Am variablen Basiszinssatz von 0,75 Prozent und dem Anlagebetrag von bis zu 1.000.000 Euro hat sich nichts geändert.

Bank comdirect
Produkt Tagesgeld Plus
Aktionszins 3,25 Prozent pro Jahr
Variabler Zinssatz 0,75 Prozent pro Jahr
Mindest- und Maximalanlage Verzinsung bis zu 1.000.000 Euro
Zinsauszahlung vierteljährlich zum Quartalsende
Einlagensicherung Deutschland (100.000 Euro je Kunde)

Eine Besonderheit ist, wenn zusammen mit dem Tagesgeld ein Girokonto eröffnet wird. Dann gibt es statt 3,25 Prozent drei Monate lang 3,50 Prozent Tagesgeldzinsen. Das Girokonto der comdirect* gibt es bei aktiver Nutzung und für alle unter 28-Jährigen ohne Kontogebühr. Über das Girokonto der comdirect und der Commerzbank berichten wir in einem separaten Beitrag ausführlicher. Nur das Tagesgeld beachtet, gibt es am Markt aktuell einige Alternativen.

+++ Viele News finden Sie in unserem aktuellen Tagesgeld- und Festgeld-Blog +++

Was sind Alternativen zum Tagesgeld der comdirect?

Ein Manko ist, dass die comdirect die Aktionslaufzeit von sechs auf drei Monate reduziert hat. Der Basiszinssatz von 0,75 Prozent im Jahr liegt deutlich unter der Inflation von voraussichtlich 2,20 Prozent im Juni. Das Geld auf dem Anlagekonto der comdirect verliert mehr an Wert, als über die Tagesgeldzinsen erwirtschaftet wird. Anlegerinnen und Anleger machen kaum einen realen Gewinn. Das Tagesgeld der comdirect ist daher als Konto für die finanzielle Notreserve interessant.

Was ist der Realzins?

Der Realzins ist der Zinssatz, der die Inflation berücksichtigt. Er zeigt die tatsächliche Kaufkraft eines Zinsertrags oder einer Schuld an. Ein positiver Realzins bedeutet, dass das Geld an Wert gewinnt, während ein negativer Realzins anzeigt, dass die Inflation die Zinserträge übersteigt. Beim Vergleich von Anlageformen wie Festgeld und Tagesgeld ist der Realzins entscheidend, da er die reale Rendite nach Abzug der Inflationsrate widerspiegelt.

Laut Verivox lässt sich der Realzins mit folgender Formel berechnen: [Nominalzins] – [Inflationsrate]=[Realzins]

Bei einer Inflationsrate von null Prozent wären Realzins und Nominalzins praktisch identisch.

Langfristig mehr Zinsen verspricht ein Festgeld oder ein Tagesgeld mit stabiler variabler Verzinsung. Dazu zählt etwa das Tagesgeld der J&T Direktbank* mit 3,05 Prozent Zinsen für alle Kunden oder die Guthabenverzinsung von Trade Republic und dem Cashkonto von Unitplus*. Auch Geldmarktfonds sind eine Alternative zum Tagesgeld und sind etwa für Kunden interessant, die die comdirect nicht wechseln möchten. Über das Depot der comdirect* kann in die Geldmarkt-ETFs investiert werden.

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Ist das Geld bei der comdirect sicher?

Die comdirect hat ihren Sitz in Quickborn ( Schleswig-Holstein) und fällt damit unter die Einlagensicherung in Deutschland. Diese ist innerhalb der Europäischen Union (EU) einheitlich geregelt. Unterschiede gibt es aber bei der Kreditwürdigkeit der Länder. Während Deutschland von den großen Ratingagenturen die beste Bewertung bekommt, werden Länder wie Griechenland, Zypern oder auch Italien schlechter bewertet.

Die Ratingbewertungen sind relevant, weil das jeweilige Land einspringen muss, sollte eine Bank pleitegehen. Innerhalb der EU gibt es keine gemeinsame Haftung. Kommt es zu einer größeren Bankenpleite in einem Land, könnte sich die Entschädigung in Ländern mit einer schlechteren Kreditwürdigkeit verzögern. Daher raten Finanzexperten wie die Tester der Stiftung Warentest ( test.de) nur zu Ländern, die eine sehr gute Ratingbewertung und damit Bonität zugesprochen bekommen.

Was sind Ratingagenturen?

Ratingagenturen bewerten, wie sicher es ist, Geld an Länder, Städte, Firmen oder für Finanzprojekte zu verleihen. Sie vergeben dafür Noten, die „Ratings“ genannt werden, damit Investoren besser entscheiden können, wo sie ihr Geld anlegen. Große Ratingagenturen sind Standard & Poor’s (S&P), Moody’s und Fitch Ratings. Diese Agenturen haben einen großen Einfluss, weil sie beeinflussen, wie viel Zinsen jemand zahlen muss, wenn er sich Geld leiht.

Ein gutes Rating kann Vertrauen in die Wirtschaft eines Landes und seine Banken schaffen. Wenn Ratingagenturen einem Land oder seinen Banken ein gutes Rating geben, kann das bedeuten, dass das Risiko einer Bankpleite geringer ist. Das kann das Vertrauen der Menschen in die Sicherheit ihrer Einlagen stärken.

Wie seriös ist die comdirect und wie wird sie bewertet?

Die comdirect wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem als beste Direktbank. Die jüngste Auszeichnung stammt von Mai 2024 und wurde vom Euro-Magazin in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Analyseunternehmen SWI (Sozialwissenschaftliches Institut) durchgeführt. Untersucht wurden zwischen Januar und März 2024 insgesamt 32 in Deutschland tätige Geldinstitute, die bundesweit aktiv sind. 

Die ING wurde als beliebteste Bank ausgezeichnet, die comdirect sicherte sich die Auszeichnung „Beste Direktbank“. Der comdirect-Kundenservice wurde im Jahr 2023 ebenfalls ausgezeichnet. Das Magazin Euro am Sonntag hatte zusammen mit dem Deutschen Kundeninstitut (DKI) über Testkunden den Kundenservice verschiedener Banken ausgewertet. Schwerpunkte waren telefonische Erreichbarkeit und Wartezeit sowie die Kompetenz, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Mitarbeiter. 

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Grundsätzlich zu beachten ist: Auszeichnungen sind immer eine Momentaufnahme und können von eigenen Erfahrungswerten abweichen. Neben den Konditionen einer Bank können sie aber eine Orientierung bieten. Verbraucher sollten sich dabei immer anschauen, welche Aspekte in einer Auswertung berücksichtigt wurden und wie die Auswertung durchgeführt wurde. Je mehr Daten und Vergleichswerte eine Auswertung bietet, desto besser.

Weitere Tests zu diversen Produkten und Trends finden Sie auf der Themenseite der Berliner Morgenpost.

Fazit zur comdirect: Früher war das Tagesgeld attraktiver

Dass es die Tagesgeldzinsen von 3,25 Prozent nur noch für drei statt sechs Monate gibt, macht das Angebot der comdirect weniger attraktiv, als es noch Anfang 2024 war. Zumal der variable Zinssatz von 0,75 Prozent im Vergleich zu anderen Banken niedrig ist. Im Vergleich zahlt Trade Republic aktuell 3,75 Prozent Guthabenzinsen*. Und auch die ING bietet mit 1,75 Prozent Tagesgeldzinsen* im Anschluss an die Aktionsverzinsung ein lukrativeres Angebot.

Aus unserer Sicht ist das Tagesgeld der comdirect aktuell nur noch als Konto für die finanzielle Notreserve interessant. Alle Beträge darüber hinaus sollten Sparer in andere Anlageformen investieren. Wer kein weiteres Fest- oder Tagesgeldkonto bei einer anderen Bank eröffnen möchte, findet im Depot der comdirect eine gute Möglichkeit, um in renditestärkere Anlagen zu investieren.

Wer in ein Festgeld investieren möchte, findet im Festgeld plus von Klarna* oder bei der Bank of Scotland* eine gute Kombination aus Verzinsung und Einlagensicherheit.

1. Was ist Tagesgeld?

Tagesgeld ist eine klassische Form von Sparanlage. Bei dieser wird das Geld auf einem speziellen Konto (Tagesgeldkonto) bei einer Bank einbezahlt. Die Besonderheit: Der Sparer kann jederzeit auf sein Geld zugreifen und zusätzlich Zinsen auf den eingezahlten Betrag bekommen.

2. Was bedeutet Einlagensicherung?

Die Einlagensicherung ist ein Mechanismus, der das Geld bei einer Bank bis zu einem bestimmten Betrag absichert – falls die Bank insolvent werden sollte. In der Europäischen Union sind Einlagen von bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank durch gesetzliche Einlagensicherungssysteme geschützt. Zahlreiche Banken in Deutschland sind zusätzlich in freiwilligen Einlagensicherungsfonds organisiert – diese gewährleisten noch höhere Sicherungen.

3. Was ist der Unterschied zwischen Tagesgeld, Festgeld und Wertpapieren?

Der Hauptunterschied zwischen Tagesgeld und Festgeld besteht in der Verfügbarkeit des Geldes und der Zinsstruktur. Bei einem Tagesgeldkonto haben Sparer jederzeit Zugriff auf ihr Geld und die Zinsen werden in der Regel jährlich gutgeschrieben. Bei einem Festgeldkonto legen die Bankkunden ihr Geld für einen festen Zeitraum an und können während dieser Zeit nicht darauf zugreifen. Dafür ist der Zinssatz oft höher und für die gesamte Laufzeit garantiert.

Tagesgeld und Wertpapiere sind unterschiedliche Anlageformen. Tagesgeld ist sicher und flexibel – es bietet aber meist nur geringe Zinsen. Wertpapiere wie Aktien, Anleihen oder Fonds haben das Potenzial für höhere Renditen – sind aber auch mit einem höheren Risiko verbunden. Wertpapiere können im Wert schwanken und es ist möglich, dass beim Verkauf weniger zurückkommt als ursprünglich investiert wurde.

4. Worauf sollten Sparer beim Vergleich von Tagesgeldkonten achten?

Folgende Faktoren sollten Sparer beim Vergleich von Tagesgeldkonten berücksichtigen:

  • Zinssatz: Ein höherer Zinssatz bedeutet mehr Ertrag für das Geld. Zu beachten ist: Einige Banken bieten nur für einen begrenzten Zeitraum hohe Zinssätze an.
  • Zinszahlungsintervall: Manche Banken zahlen die Zinsen jährlich aus – andere quartalsweise oder monatlich. Eine mehrmalige Zinszahlung kann vorteilhaft sein – auf diese Weise profitiert man vom Zinseszinseffekt.
  • Einlagensicherung: Die Bank sollte ein anerkanntes Einlagensicherungssystem haben. In der EU sind Einlagen bis 100.000 Euro per Gesetz geschützt.
  • Gebühren: Einige Banken erheben Gebühren für die Kontoführung oder für bestimmte Dienstleistungen. Über diese Gebühren sollte man sich vor Abschluss informieren.
  • Kundenservice: Guter Kundenservice kann wichtig sein – besonders, wenn es Probleme oder Fragen gibt. Im Idealfall bietet eine Bank verschiedene Kommunikationskanäle wie E-Mail, Telefon oder Live-Chat an.
  • Online-Zugang: Ein gut gestaltetes Online-Banking-System kann das Verwalten des Kontos erleichtern. Es lohnt sich zu prüfen, ob die Bank eine benutzerfreundliche Webseite und gegebenenfalls eine mobile App hat.
  • Mindest- und Höchstanlagebeträge: Manche Banken haben Vorgaben für den Mindest- oder Höchstbetrag, der auf dem Tagesgeldkonto liegen darf. Diese Limits sollten den individuellen Anforderungen entsprechen.

5. Sollte man nur auf das Tagesgeld setzen oder bieten sich andere Anlagenformen an?

Diese Entscheidung ist von den persönlichen Zielen, der Risikobereitschaft und der finanziellen Situation abhängig. Tagesgeld ist eine sichere Anlageform, die einen stetigen, wenn auch meist geringen Zinsertrag bietet und jederzeit verfügbar ist. Dies macht es zu einer guten Wahl für den Aufbau eines Notgroschens oder für Geld, das in absehbarer Zeit benötigt wird.

Für langfristige Sparziele oder zur Vermögensbildung kann es jedoch sinnvoll sein, auch andere Anlageformen zu berücksichtigen:

  • Festgeld: Festgeldkonten bieten in der Regel höhere Zinsen als Tagesgeldkonten – aber man kann nicht jederzeit auf das Geld zugreifen. Das Festgeld kann eine gute Option sein, wenn Sparer wissen, dass sie das Geld für einen bestimmten Zeitraum nicht benötigen.
  • Wertpapiere: Aktien, Anleihen und Fonds haben das Potenzial für höhere Renditen als Tagesgeld – bringen aber auch mehr Risiko mit sich. Sie könnten an Wert verlieren und am Ende kann man weniger Geld zurückbekommen, als man ursprünglich investiert hat.
  • Immobilien: Immobilien können eine gute langfristige Investition sein und bieten sowohl das Potenzial für Kapitalwachstum als auch für Mieteinnahmen. Allerdings sind sie auch mit Kosten und Verpflichtungen verbunden und man benötigt ein erhebliches Startkapital.
  • Sparpläne: Sparpläne erlauben regelmäßige Einzahlungen in verschiedene Anlageformen wie Aktien oder Fonds. Diese können besonders für langfristige Ziele wie die Altersvorsorge geeignet sein.

Eine breit gestreute Anlagestrategie – ein sogenanntes „Diversifiziertes Portfolio” – kann dabei helfen, Risiken zu minimieren und die Renditechancen zu optimieren. Ein Finanzberater kann helfen, die individuell passende Anlagestrategie zu finden. Auch Verbraucherschützer können beratend unterstützen. Es ist wichtig, dass die Anlageentscheidung auf der Grundlage der eigenen Ziele, Bedürfnisse und Risikobereitschaft getroffen wird. Neben der Beratung sollte man sich daher immer auch selbst über das Thema Geldanlage informieren.

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